Begegnungsraum Glauben

Reformation neu feiern: Was zählt?

Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen stellen den Reformationstag 2021 unter das Motto: Reformation neu feiern: Was zählt?

Für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bietet der Begegnungsraum Glauben eine Sammlung unterschiedlicher Materialien für die Gestaltung verschiedener Angebote.

Konkret geht es um Begegnungsräume mit anderen und mit der eigenen Spiritualität.
Nach einem Jahr voller Distanzen und geschlossener Türen wird deutlich, dass zum Teil auch Distanz im Glauben entstanden ist: Kirchenräume waren geschlossen und Möglichkeiten, sich spirituell auszudrücken, wirken verschüttet.

Der Begegnungsraum Glauben überwindet durch Übungen und liturgische Stücke diese Distanzen und ermöglicht stattdessen, neu aufeinander zuzugehen und Begegnungen zu ermöglichen: zu sich, zu anderen und zu Gott.

Am Mittelpunkt der beiden Achsen eines Kreuzes werden so neue Impulse gesetzt für die Begegnung mit anderen und der eigenen Spiritualität.

Die im Folgenden vorgestellten Materialien sind so gedacht, dass je nach Situation vor Ort und Ziel eine eigene Komposition für ein Angebot entstehen kann.

Der Aktion „Reformation neu feiern: Was zählt?“ ist der Bibeltext Galater 5 zugrunde gelegt. Dort skizziert der Apostel, dass die Freiheit der Christ*innen stets auf engste verbunden ist mit Glaube, Liebe und mit dem Einander-Dienen: „Es zählt nur der Glaube, der sich in Liebe auswirkt.“ (Vers 6b, Basisbibel)

Die Materialien im Einzelnen

Grundkonzept
für den „Begegnungsraum Glauben“

Was wäre, wenn man Glauben (gemeinsam) üben könnte?

Mit dieser Grundidee stellen wir hier beispielhaft zwei Abläufe vor, wie in einer Gruppe in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein „Begegnungsraum Glauben“ eröffnet werden könnte.

Die Idee dahinter ist, dass es nicht bei einer einmaligen thematischen Auseinandersetzung mit dem Thema „eigene Spiritualität“ bleibt, sondern sich vielleicht eine kleine „Kursreihe“ entwickeln könnte, oder aber das gemeinsame „Glauben üben“ fester Bestandteil in der gemeinsamen Arbeit wird, so z.B. im Jahresplan einer Jugendgruppe rund um den jeweiligen Reformationstag, auf den Freizeiten oder im Kreis der Teamer:innen.

Hintergrund
Oft ist es im Alltag so, dass wir vor allem unser Miteinander im Blick haben. Denken wir an die beiden Achsen eines Kreuzes, so bleiben wir oft mit dem Fokus auf der waagerechten Achse. Dort geht es um das konkrete Leben, das Miteinander. Im Begegnungsraum glauben soll bewusst mehr Raum dafür sein, dass auch die senkrechte Achse in den Blick genommen wird, die für die Begegnung mit dem Göttlichen, dem Geistlichen, dem Glauben, unserer Glaubenssehnsucht, unseren Zweifeln,  unserer Spiritualität steht.

Martin Luther beschreibt in seiner Anleitung zum „Morgensegen“ (EG 815) nicht ohne Grund „Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: Das walte Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.“ – Wenn man sich das Zeichen des heiligen Kreuzes, also das Berühren von Stirn, Brust und beiden Schultern vor Augen führt, dann geht es im Begegnungsraum Glauben darum, dass Himmel und Erde, das Kopf und Herz und unser Miteinander, das ganze Leben umfassend miteinander in Berührung kommen. Es geht um den Schnittpunkt zwischen beiden Achsen.

Das ist übrigens sehr klösterlich, sehr benediktinisch. Für den Ordensgründer Benedikt von Nursia war klar, dass Spiritualität sich nicht auf die Andacht und den Gottesdienst oder in den Klöstern vollzieht, sondern das ganze Leben – also auch unser Arbeiten und Leben miteinander einbezieht. Ganz besonders geschieht dies, im achtsamen HÖREN. Auf sich, auf andere, auf Gott.

Praxistipp: Hilfreich kann es sein, für das gemeinsame geistliche Üben eine Kladde/ ein Heft/ ein Tagebuch zu haben, in das die Teilnehmenden ihre Eindrücke, eine Übung, einen Satz, eine Idee festhalten können. Diese können beim ersten Treffen ausgegeben werden oder vielleicht sogar gemeinsam gestaltet werden.

  • Beschrieben sind in den beiden Vorlagen beispielhaft eine ERSTE EINHEIT  - IM KIRCHRAUM ANKOMMEN, sowie ein beispielhafter VERTIEFUNGSKURS „Gottesnamen“.

    Weitere ausgearbeitete Kurseinheiten werden nach und nach eingestellt. Mit dem Material auf der Homepage können aber auch eigene Kurseinheiten gestaltet werden. Dazu gibt es Materialien unter den Stichworten Spirituelle Übungen, Psalmen und Gebete, Liedauswahl und Kreative Zugänge.

Jede Einheit könnte im Ablauf aus fünf Elementen bestehen:

1. Ankommen – Hinführung
2. Sehhilfe(n) entdecken
3. Geistliche Übung oder Beten üben oder kreativer Zugang
4. Nachklingen lassen/ „geistliches Tagebuch“ führen können.
5. Gemeinsamer Abschluss und Segenswort

Sich vertiefen in biblische Geschichten oder Texte, um sie in Verbindung zu bringen mit dem eigenen Leben, bereichert Einzelne und das Miteinander.

KLEINE GEISTLICHE ÜBUNGEN

Eine weitere Sammlung spiritueller Übungen findet sich hier.

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Eine kleine Auswahl an Texten für den Gottesdienst soll dich/Sie unterstützen, um selbst kreativ zu werden beim Formulieren liturgischer Stücke.

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Hier findest du einige Liedvorschläge von passenden Liedern:

  • "Ubi caritas et amor, deus ibi est" (Taizé)
  • "Da wohnt ein Sehnen"
  • Du sei bei uns
  • Eingeladen zum Fest des Glaubens
  • Ich will auf das Leise hören
  • May the Lord send Angels
  • Möge die Straße uns zusammenführen
  • Segne uns mit der Weite des Himmels
  • Wohl denen, die noch träumen
  • Da berühren sich Himmel und Erde
  • Erleuchte und bewege uns
  • Du bist mein Zufluchtsort / You are my hiding place
  • Gottes Spuren
  • Jesus le Christ / Christus, dein Licht (Taizé)
  • Meine Zeit steht in deinen Händen
  • Über allem ist die Liebe
  • Thy word / Dein Wort
  • Wer dich liebt

Kreative Zugänge ermöglichen Inhalte ganzheitlich zu erfassen.
Im Folgenden sind einige Vorschläge gesammelt, die sich entweder in eine liturgische Rahmung aufnehmen lassen oder auch singulär als Aktion stehen können.

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